Wurm im Auge
Einen Wurm im Auge zu haben, das gehört wahrscheinlich zu den größten Horrorvorstellungen, die man sich bezüglich Krankheitsbildern manchen kann. In Europa sind solche Fälle eher selten – treten sie auf, so ist eine Infizierung während einer Reise nach Afrika, Südamerika oder auch in den Nahen Osten wahrscheinlich. Es gibt verschiedene Wurmarten, die auf unterschiedlichste Weise übertragen werden können, die bekanntesten Erkrankungen sind dabei der Augenwurm und die Flussblindheit.
Ursache
Bei der Erkrankung an der Flussblindheit ist ein Stick der Kriebelmücke die Ursache. Durch den Stich werden Fadenwürmer in das menschliche Gewebe übertragen. Aus den Larven bilden sich Würmer, die sich im Gewebe einnisten. So kommt es zu Kontenbildungen unter der Haut, in diesen Knoten werden erneut Larven abgelegt, die sich über die Lymphbahnen im gesamten Körper – bis hinauf in die Augen verteilen können.
Der Augewurm, auch Loa Loa genannt, kommt vor allem in West- und Zentralafrika vor und wird durch Bremsen übertragen. Die Entwicklung des Wurms/der Würmer kann bis zu drei Monate andauern, insgesamt können sie den Körper bis zu 20 Jahre lange befallen. Dabei wandern sie durch Blut- und Lymphbahnen in die Muskeln, die Lungen und auch in die Augen.
Symptome
Die Flussblindheit kann erst nach einigen Monaten diagnostiziert werden, wenn die Würmer gelarvt und sich entwickelt haben. Dabei treten starker Juckreiz, große Knoten am Rumpf, den Armen und Beinen auf (die Wurmherde), Schwellungen der Lymphknoten, Faltenbildung, Nachlassen der Muskelkraft durch schrumpfende Muskel sowie Pigmentstörungen auf. Zudem kann die Hornhaut eintrüben, es kann zur Erblindung kommen.
Ist der Körper von einem Augenwurm betroffen, so kann das ebenfalls erst nach einigen Monaten festgestellt werden. Am ganzen Körper können sich dann hühnereigroße, juckende und schmerzende Entzündungsherde bilden, die nach einiger Zeit wieder verschwinden – und sich dann an anderen Stellen am Körper wieder bilden. Wandert der Wurm ins Auge, so kann er sogar von außen sichtbar werden.
Behandlung
Die Würmer, die für die Flussblindheit verantwortlich sind, werden mit Ivermectin abgetötet. Während des Prozess des Absterbens kann der Körper hochallergisch reagieren, so dass weitere Mittel eingesetzt werden müssen. Können die Würmer bereits in Kopfnähe oder im Auge gefunden werden, so muss eine Operation vorgenommen werden, um die Erblindung zu verhindern.
Der Lao Lao wird ebenfalls mit Ivermectin oder mit Diethylcarbamazin bekämpft. Bei allergischen Reaktionen können zum Beisiel Antihistaminika eingesetzt werden. Auch hier wird eine Operation notwendig, sobald festzustellen ist, dass der Wurm sich bereits im Auge eingenistet hat.
Vorbeugung
Wer einen Aufenthalt in Südamerika, Afrika oder dem Nahen Osten plant, sollte auf lange Kleidung achten, um sich so gegen Insektenstiche zu schützen. Auch besondere Sprays, deren Inhaltsstoffe die Insekten abhalten sollen, können benutzt werden. Bei längeren Aufenthalten kann es hilfreich sein, den Wirkstoff Ivermecin bereits vorbeugend zu verabreichen.